Wirtschaftskriminalität – Die Täter mit dem weißen Kragen
Der Begriff vom White Collar Crime, dem Verbrechen mit weißem Kragen, wurde schon 1940 geprägt. Der US-amerikanische Soziologe Edwin H. Sutherland wies darauf hin, dass Verbrechen längst nicht nur von der sozialen Unterschicht begangen werden. Wirtschaftskriminalität ist ein Feld von Straftaten, in dem die Täter aus Mittel- und Oberschicht stammen.
Sammelbegriff für eine Vielzahl von Delikten
Spektakuläre Fälle von Steuerstraftaten mit prominenten Tätern prägen das Bild der Wirtschaftskriminalität in den Schlagzeilen. Neue Technologien führen zu veränderten Schadensbildern, etwa Betrug beim Internet-Banking oder Geldwäsche durch Privatleute, denen Provisionen für den Transfer angeblich geerbter Millionen-Vermögen versprochen werden. Produktpiraterie, also das Fälschen von Markenartikeln oder auch Medikamenten, gehört ebenso in den Bereich der Wirtschaftskriminalität wie die betrügerische Abrechnung von Leistungen mit den Krankenkassen.
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Rückläufige Fallzahlen, größere Schäden
Auch wenn man einen anderen Eindruck gewinnen könnte: der Anteil an Wirtschaftsdelikten an der gesamten Kriminalität liegt nur zwischen 1 und 2 %. Die Fallzahlen sind seit Jahren rückläufig. Die Summe der Schäden folgt dagegen oft wirtschaftlichen Zyklen. Das liegt daran, dass knapp die Hälfte aller Schäden aus Insolvenzdelikten resultiert – jährlich im Schnitt rund 2 Milliarden Euro. Nehmen Unternehmenspleiten in wirtschaftlich schwierigen Zeiten zu, steigen auch die kriminellen Versuche, Geld beiseite zu schaffen.
Internet als Tatmittel auf dem Rückzug
Nur jede zehnte Wirtschaftsstraftat wird im Internet begangen. Ihre Zahl hat sich in fünf Jahren beinahe halbiert. Virenscanner und gesundes Misstrauen gegenüber Phishing-Mails zeigen Erfolg. Keine Entwarnung gibt es dagegen beim Kapitalanlage-Betrug. Die Suche nach mehr Zinsen treibt gutgläubiger Sparer immer noch zu oft in die Arme von Betrügern. Betroffene von Wirtschaftskriminalität finden unter www.business-crime-research.com kompetente Ansprechpartner, die beispielsweise bei der Beweissicherung oder der Prävention professionell unterstützen.
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